Wenn die Zweifel nagen: Unsicherheiten bewältigen!

Zweifel als Führungskraft

Zweifel als Führungskraft überwinden - sich selbst bewusster werden

Als Führungskraft wird ganz selbstverständlich erwartet, dass man funktioniert und Leistung bringt. Insbesondere bei der Erwartung, dass Führungspositionen naheliegender Weise von „geborenen Führungskräften“ getragen werden. Dahinter steht immer noch die Vorstellung, dass eine Führungskraft mit klarem Blick und fester Zielvorstellung strategisch strukturiert die Dinge regelt. Fühlst du dich damit wirklich getroffen? Oder sieht die Realität nicht manchmal ganz anders aus?

Da ist plötzlich dieser Moment. Du sitzt an deinem Schreibtisch, das Team wartet auf deine Entscheidung, und plötzlich ist da nur noch Leere. Was, wenn du dich irrst? Was, wenn alles schiefgeht? Zweifel. Sie schleichen sich heimlich ein, leise, fast unbemerkt – bis sie wie ein Schatten über deiner Führung lasten.

Auch die besten Führungskräfte sind nicht immun dagegen. Es trifft selbst die scheinbar Selbstsichersten. Und dann beschleicht einen das Gefühl, völlig fehl am Platz zu sein. Wie kannst du damit umgehen, wenn die Zweifel an dir nagen? Wenn du plötzlich nicht mehr weißt, ob du den richtigen Weg gehst? Die folgenden Überlegungen zeigen dir, was hinter diesen Unsicherheiten steckt. Im 2. Teil erhält du einige Anregungen, wie du deine Zweifel als Führungskraft überwindest.

Die stillen Saboteure: Woher die Zweifel kommen

Zweifel haben viele Gesichter. Manchmal beginnen sie als flüchtiger Gedanke – ein kleiner Moment der Unsicherheit, wenn eine Entscheidung nicht wie geplant ausgeht. Doch sie können wachsen, sich festsetzen, bis sie jede Entscheidung und jedes Wort in Frage stellen

Die Überforderung

Gerade neue Führungskräfte fühlen sich oft wie in einem Haifischbecken. Alles ist neu, die Verantwortung drückt, und mit jedem Tag scheint der Druck zu steigen. Es ist, als ob man auf dünnem Eis steht – unsicher, wann und ob es bricht.

Die Vergangenheit lässt nicht los

Jeder Fehler, den du je gemacht hast, kommt plötzlich wieder hoch. Diese eine Fehlentscheidung, die dir immer noch schlaflose Nächte bereitet. Plötzlich fragst du dich: „Bin ich wirklich gut genug?“ „Habe ich mich vielleicht mit dieser Führungsposition übernommen?“

Kritik, die ins Mark trifft

Als Führungskraft stehst du im Rampenlicht, und jede Kritik, egal ob gerechtfertigt oder nicht, trifft dich doppelt hart, weil sie dich immer auch als Mensch trifft. Und möglicherweise passiert es, dass du dich nicht mehr ausreichend gegen die „Querschüsse“ abgrenzen kannst und jede Bemerkung beginnt, an deinem Selbstbewusstsein zu nagen.

Das Impostor-Syndrom

Kennst du dieses Gefühl, irgendwann aufzufliegen? Dass all deine Erfolge Zufall waren, und irgendwann kommt jemand und sagt: „Du hast hier nichts zu suchen.“ Aus meiner Coaching-Praxis weiß ich, dass überraschend viele Führungskräfte darunter leiden.

Zweifel überwinden

Die leisen Zeichen: Wie sich Zweifel bemerkbar machen

Zweifel äußern sich nicht immer lautstark. Oft spürst du sie nur als sanftes Unbehagen, das langsam zu einer drückenden Last wird. Sie untergraben deine Selbstsicherheit – und das kann gefährlich werden

Entscheidungslähmung

Du solltest jetzt handeln, doch da ist diese Stimme im Hinterkopf, die flüstert: „Was, wenn es falsch ist?“ Also zögerst du. Wichtige Entscheidungen werden aufgeschoben, und je mehr du zögerst, desto größer wird der Druck.

Verlust des Selbstvertrauens

Du gehst in Meetings, aber fühlst dich nicht mehr als Chef im Raum. Du merkst, dass deine Unsicherheiten dich einholen, und du hast das Gefühl, dass dein Team das auch spürt.

Perfektionismus als Schutzschild

Du überarbeitest dich, machst alles doppelt und dreifach, weil du insgeheim glaubst, dass alles perfekt sein muss, um nicht zu scheitern. Doch am Ende bist du nie zufrieden – mit dir selbst am wenigsten.

Rückzug

Du beginnst, Verantwortung zu delegieren, nicht aus Vertrauen, sondern aus Angst. Anstatt dich den Problemen zu stellen, ziehst du dich zurück und hoffst, dass sie sich nach und nach von selbst erledigen.

Die Auswirkungen: Was Zweifel mit dir und deinem Team machen

Wenn die Zweifel überhandnehmen, spürst du es nicht nur selbst – dein gesamtes Umfeld wird es mit der Zeit bemerken. Dein Team merkt vielleicht am ehesten und die Sicherheit schwindet. Entscheidungen wirken zögerlich, dein Führungsstil schwankt zwischen übervorsichtig und unentschlossen. Möglicherweise reagierst du unnötig stark auf  Beiträge oder Anfragen. Ein solches Klima kann schnell die Moral deines Teams untergraben

Aber nicht nur die Arbeitsleistung im Team leidet. Zweifel können dich regelrecht auffressen. Sie führen zu Stress, Schlaflosigkeit und können in einen gefährlichen Burnout münden. Wer immer wieder an sich zweifelt, wird irgendwann erschöpft sein – körperlich und seelisch.

Raus aus dem Teufelskreis: So überwindest du Zweifel

Doch es gibt einen Ausweg. Selbstzweifel müssen dich nicht lähmen – im Gegenteil, sie können zu einem wichtigen Motor für persönliches Wachstum werden. Der Schlüssel liegt darin, die Kontrolle über diese Zweifel zu übernehmen und sie als Herausforderung anzunehmen.

Raus aus dem Teufelskreis: So überwindest du Zweifel

Doch es gibt einen Ausweg. Selbstzweifel müssen dich nicht lähmen – im Gegenteil, sie können zu einem wichtigen Motor für persönliches Wachstum werden. Der Schlüssel liegt darin, die Kontrolle über diese Zweifel zu übernehmen und sie als Herausforderung anzunehmen.

1. Selbstreflexion: Den Zweifel enttarnen

Nimm dir einen Moment und frage dich: Woher kommen diese Zweifel? Sind sie rational, oder hast du dich in eine Spirale aus negativen Gedanken verrannt? Oft hilft es, diese Gedanken klar zu benennen und zu hinterfragen, um ihnen die Macht zu nehmen.

2. Der Rat eines Coach

Egal, wie erfahren du bist, du musst nicht alles alleine durchstehen. Ein Coach – jemand, der mit Zweifeln angstfrei umgehen kann – er/sie kann dir helfen, die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Manchmal reicht schon ein Termin, um die Zweifel in einer konkreten Situation einzuordnen. 

3. Fehler umarmen

Jeder macht auch mal Fehler. Der Mensch hat einfach Stärken und Schwächen. Und das eigene Verhalten ist immer auch von der Tagesform abhängig.  Als Führungskraft ist es wichtig, sich Fehler nicht als Schwäche anzurechnen, sondern als Lernchance. Jeder Fehler ist eine Möglichkeit, besser zu werden. Wenn du das verinnerlichst, verlierst du die Angst, etwas falsch zu machen.

4. Die Erfolge feiern

Wann hast du das letzte Mal bewusst innegehalten und dir gesagt: „Das habe ich gut gemacht“? Zweifel fressen sich oft in unsere Gedanken, weil wir zu wenig auf unsere Erfolge achten. Führe ein Erfolgstagebuch, und erinnere dich regelmäßig daran, was du bereits erreicht hast.

5. Stress abbauen

Zweifel gedeihen in einem stressbeladenen Umfeld. Schaffe dir Raum für Entspannung, baue gezielt Stress ab – sei es durch Meditation, Sport oder einfach ein paar ruhige Momente am Tag. Je klarer dein Kopf ist, desto weniger Platz bleibt für Zweifel.

als Führungskraft Zweifel überwinden

Zweifel als Verbündete?

Zweifel müssen nicht immer ein Feind sein. Sie haben auch ihre guten Seiten. Sie verhindern Arroganz, sie sorgen dafür, dass du dich weiterentwickelst, und sie halten dich wachsam. Der Unterschied liegt darin, wie du sie nutzt. Lass die Zweifel nicht über dich herrschen – mach sie zu deinem Antrieb.

Der Weg zur selbstbewussten Führung

Zweifel gehören zum Führungsalltag dazu. Doch anstatt dich von ihnen lähmen zu lassen, nutze sie als Chance zur Selbstreflexion und Weiterentwicklung. Die größte Stärke einer Führungskraft liegt nicht darin, keine Zweifel zu haben – sondern darin, mit ihnen umzugehen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn du dich manchmal unsicher fühlst. Im Gegenteil, es zeigt, dass du menschlich bist – und dass du bereit bist, immer wieder neu dazuzulernen. Das Ziel ist, Zweifel als Führungskraft zu überwinden.

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